Weil gesellschaftliche Teilhabe ein Menschenrecht
Ziel der Schule ist es im Sinne der UN Konvention auch in Uganda Menschen mit und ohne Behinderung im Sinne der Gleichbehandlung eine schulische Bildung zukommen zu lassen und damit die gleichberechtigte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Die fehlende familiäre und gesellschaftliche Anerkennung behinderter Kinder ist in Uganda noch weit verbreitet. Eine Konsequenz hiervon ist insbesondere der erschwerte Zugang zur Bildung der betroffenen Kinder. Schüler aller Religionen sind willkommen, wobei das humanistisch – christliche Menschenbild Basis der Lehre ist. Die christliche Bildung prägt das Schulleben. Hier erfährst mehr über die Hintergründe und Entwicklungen.
Von der Vision zum Campus
Für den langfristigen und nachhaltigen Erfolg unseres Projektes haben wir in Bukulula, Region Maska, die notwendigen Gebäude für einen integrativen Schulbetrieb erbaut. Bei dem gewählten Ort handelt es sich um eine Region mit wachsender Bevölkerung, überwiegend Kaufleute mit einer wachsenden Anzahl an Geschäften, und Infrastruktur mit guter Anbindung aus der oberen Unterschicht (ugandischer Maßstab). Die überwiegend jungen Familien haben etwa fünf bis acht Kinder.
Grundlage für eine solide Entwicklung und Ausbildung von Heranwachsenden ist die pädagogische Qualifikation ihrer Erzieher:innen. Deshalb werden auch pädagogische Weiterbildungen in kreativen, selbstständigen und kooperativen Lernen angeboten. In Seminaren sollen Eltern über Ursachen aufgeklärt werden.
Die Lehrerinnen und Lehrer werden speziell geschult. Es gilt das Prinzip des Erlernens des selbstständigen Lernens. Die Freude am Erforschen und Entdecken soll durchgängiges Unterrichtsprinzip sein. Prinzip ist das ganzheitliche Lernen sowie das Kooperative Lernen.
Lehrer:innen, die sich an diese Schule bewerben, nehmen an Fortbildungskursen zu ganzheitlichem und kooperativen Lernen teil. Anstellungen werden im Anschluss nach Trainingseinheiten gefällt. Ziel ist es ein Multiplikatorensystem der Lehrerfortbildung für ganzheitliches und kooperatives Lernen innerhalb Ugandas zu institutionalisieren. Wünschenswert ist, dass das Lehren und Lernen an der Schule Zinunula soll nachahmenswerten Modellcharakter haben wird.
Erfolgsgeschichten
Ismael (4 Jahre) hat seit Geburt eine spastische Lähmung sowie Artikulationsprobleme. Seine Mutter hat ihn zusammen mit seinem gesunden Zwillingsbruder in die Babyclass angemeldet. Sie hörte von dem integrativen Konzept der Schule und wollte, dass beide Kinder weiterhin zusammen spielen und lernen. Seine neue Lehrerin förderte Ismael und schenkte ihm viel Zeit. Ismael lernte schnell mit Bauklötzen zu bauen, die Sprachförderung der Lehrerin zeigte schon nach wenigen Wochen erste Erfolge. Ismael spricht Worte nach und liebt seine Lehrerin und die Schule. Er möchte abends nicht nach Hause.
Hannah (5 Jahre) kann nicht hören und nicht sprechen. Erst in der Schule kam sie in Kontakt mit gleichaltrigen Kindern und war sehr scheu. Mit Freude spielt sie inzwischen mit den anderen Kindern und hat eine gute Freundin gefunden, Unzertrennlich sind die beiden. Eine Erzieherin kann die Zeichensprache der Taubstummen. Hannah lernt sich mit Zeichen zu verständigen und wird jeden Tag selbstständiger.
Paul (12 Jahre) wurde von seinem Vater zur Schule gebracht, weil er seinen Sohn nicht länger verstecken wollte und vom Schulkonzept von Zinunula gehört hat. Paul ist halbseitig gelähmt, lernte nie richtig sprechen und hatte bis jetzt keine Schule besucht, obwohl er normal begabt ist. Wissbegierig lernt er nun reden und mit viel Freude spielt er zusammen mit den anderen Kindern. Schnell zeigte er seine Begabungen im Konstruieren und Bauen. Sein Vater ist sehr glücklich, dass er es gewagt hat, mit seinem Sohn in die Öffentlichkeit und somit zur Schule gegangen zu sein.
Weitere Projektschritte
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5 Hektar umfasst das Schulgelände, das ist die Größe von 6 Fußballfeldern. Bislang steht das Schulgebäude, gebaut wird an einem Sportplatz und der schuleigenen Küche. Momentan wird das Gelände zum Anbau von Bananen (Matoke), Mais, Bohnen, Süßkartoffeln, Kürbis genutzt. Produkte werden entweder in der schuleigenen Küche verwendet oder Einkommen generierend auf dem Markt verkauft.
Weitere Gebäude sind geplant und werden je nach Geldmitteln in den Folgejahren gebaut:
Kindergartengebäude
Werkstätten für Holz/ Metall, Schneiderei, Computertechnik, Musik und Kunst
Schlafräume für Mädchen und Jungen
Versammlungshalle und Mensa
Lehrerwohnungen.
Mit Fertigstellung all dieser Gebäude wird ein attraktiver Schulcampus entstanden sein.
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Das Schulgebäude wurde in den Jahren 2020 bis 2023 gebaut, ist behindertengerecht in den Zugängen und den sanitären Anlagen. Ein weiteres Kennzeichen sind die lichtdurchfluteten Räume. Kinder mit und ohne Einschränkungen lernen - wann immer möglich - zusammen, erhalten aber auch individuelle Förderung im kognitiven und motorischen Bereich. (integratives Konzept).
Der Unterricht ist geprägt von Methoden des ganzheitlichen und kooperativen Lernens sowie vielen handlungsorientierten Projekten. Im Schuljahr 2026 hat die Schule 5 Klassen (P1 bis P5) unterrichten. Viele Unterrichtsmaterialien machen den Unterricht attraktiv und stellen den Unterschied zu anderen Schulen in Uganda dar.
Familien der Grundschule haben die Möglichkeit ihre Kinder im Internat anzumelden, das ein musisch – sportliches Profil hat. Ab Klasse 4 ist der Internatsbesuch verpflichtend. Dafür müssen dringend Schlafräume für Mädchen und Jungen hinter dem Schulhaus gebaut werden.
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In den Räumen der Schule lernen 3 Klassen des Kindergartens:
KG1 (3-4jährige Kinder)
KG2 (4-5jährige Kinder)
KG3 (5-6jährige Kinder)
Der Kindergartenalltag ist rhythmisiert in Gruppenphasen, Freispielphasen und Lernphasen. Das vorhandene Spielmaterial lädt zum Forschen und Ausprobieren ein. Kooperatives und ganzheitliches Lernen kennzeichnet der Schulalltag.
Dringend ist der Bau von einem eigenen Kindergartengebäude.