Newsletter Nr. 2/2025
Neues aus der Schule
Im Juni dieses Jahres besuchten David Krüger und Ursula Heinemann im nun zweiten Trimester des Schuljahres 2025 die Schule „Zinunula“. Mit Freude stellten sie fest, dass das Lehrerkollegium ein Team geworden ist und alle zusammen das 2. Trimester gestartet haben. Gemeinsam nahm das gesamte Kollegium die Einladung der Kollegin Josephine an, mit ihr den Jahrestag zum Tod ihres Vaters zu begehen. In Uganda wird dieses Fest ein gesamtes Wochenende lang gefeiert: Es wird des Verstorbenen gedacht und miteinander feiern die Gäste das Leben. So verbrachte das Kollegium das Wochenende in einem eigens für sie bereitgestellten Zelt und hatte viel Spaß miteinander. Auch wir als deutsche Gäste waren herzlich willkommen.
Die Schülerzahl hat sich mit dem 2. Trimester leicht erhöht auf 141 Kinder. 9 Kinder mussten die Schule wegen ausstehender Zahlungen des Schulgeldes verlassen, 5 neue Kinder wurden aufgenommen.
Freude an neuen Methoden und Materialien
von Laura Zivcovic, ihr freiwilligen Jahr endet nun im August
Nach dem Mittagessen haben die Kinder meiner Klasse freie Spielzeit, die sie meist voller Energie und Freude nutzen. Diese Zeit ist für sie ein wichtiger Ausgleich zum Schulalltag, ein Moment, in dem sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen dürfen.
Im Juni erhielt unsere Schule die Materialien für ein Mosaiksteckspiel: Lochplatten und kleine bunte Stecknadeln. Anfangs betrachteten die Kinder das Material mit vorsichtiger Spannung und Neugierde. Doch schon nach kurzer Zeit verwandelte sich unser Klassenzimmer in einen Ort voller konzentrierter Kreativität.
Mit großer Begeisterung begannen die Kinder in kleinen Gruppen die Stecknadeln in die Bretter zu setzten und damit verschiedene Formen zu gestalten. Besonders beliebt war es, Buchstaben und Zahlen zu legen. Die Kinder tauschten sich untereinander aus, halfen sich gegenseitig beim Stecken und präsentierten stolz ihre Ergebnisse.
Freude und Stolz waren in den Gesichtern der Schülerinnen und Schüler deutlich zu sehen. Es war beeindruckend, mit wie viel Hingabe und Ausdauer sie sich mit dem neuen Material beschäftigten.
Ein kleiner Einblick in das Internatsleben
Unterricht aus - schnell die Freizeitkleidung anziehen - die Schulkleider des Tages waschen -die Schuhe putzen und dann...
Aber erst einmal treffen sich alle an den Wassertanks mit ihren Wascheimern. Auffallend ist, wie sich die Kinder gegenseitig unterstützen, um miteinander bald fertig zu werden.
Einige kümmern sich noch um das Gießen der Pflanzen oder Füttern der inzwischen 14 Ziegen.
Danach ist erst Zeit zum Spielen, gerne in gemischten Mannschaften von Mädchen und Jungen, natürlich Fußball. Aber auch Lego bauen, Verstecken spielen oder Nachlaufen gehören dazu.
Vor dem Abendessen müssen sich alle duschen.
Tischdienst – jeden Tag hat eine kleine Gruppe von Kindern die Aufgabe, die Tische zu decken und auf jeden Platz das Essen hinzustellen. Wenn alles fertig ist, dürfen alle Kinder in den Speisesaal kommen und nach dem gemeinsamen Tischgebet, einem Lied und dem Wunsch „Guten Appetit“ - auf deutsch - darf in aller Ruhe gegessen werden.
...und nach dem Essen gibt es für die Kinder der Juniorschule noch Vertiefungskurse in den Hauptfächern bis um 21.00 Uhr.
Da alle Lehrerinnen und Lehrer auf dem Schulgelände wohnen, treffen sie sich nach dem Unterricht gerne zu kleinen Abendgesprächen und relaxen miteinander.
Wir waren vom Engagement der Lehrkräfte sehr begeistert: Es ist für sie selbstverständlich, dass sie in der Küche beim Kochen und der Organisation mithelfen, je nach Lust und Laune mitspielen oder sich auch um einzelne Schülerinnen und Schüler kümmern. Ihr Schultag endet erst, wenn alle schlafen gehen und Ruhe auf dem quirligen Campus einkehrt.
Brunnen
Bild des Brunnens kurz vor Fertigstellung.
Ein herzliches Dankeschön allen Spenderinnen und Spendern für die großzügige Unterstützung des Brunnenbaus. Zu erwähnen sei neben den vielen großzügigen Einzelspenden auch der Zuschuss der Organisation „Global H2O“, die uns mit ihrer Expertise und einem Betrag von 3.000.-€ unterstützte. Der Brunnen spendet genügend gutes und gesundes Wasser, so dass alle 2 Tage etwa 10.000 Liter in die Wassertanks gepumpt werden können.
Spende der Grundschule Härten
Kollegium der Grundschule Härten mit Francis Sentumbwe (mitte), Schulleiter der Zinunula Juniorschool.
Die finanzielle Situation der Schule ist aufgrund der zunehmenden Armut in der Bevölkerung nicht stabil. Eltern versprechen Schulgeld zu bezahlen, ausstehende Raten können sie aber nicht mehr tilgen und bitten immer wieder um Aufschub oder bringen Naturalien als Ersatz. Immer wieder müssen Kinder aufgrund fehlenden Schulgeldes die Schule verlassen. Das ist für alle Beteiligten bitter.
Fehlende Finanzen bereitet der Schulleitung viele schlaflose Nächte: „Wie soll sie die Lehrkräfte und das übrige Personal wie Köche, Putzkräfte, Hausmeister u.a. monatlich bezahlen?“
Für die Spende der Grundschule Härten, Kusterdingen-Mähringen, erwirtschaftet bei ihrem Frühlingsbasar, in Höhe von 1.500.-€ für Schulgeld war der Direktor der Schule sehr dankbar. Nur so konnten somit die Gehälter des Lehrpersonals im Mai bezahlt werden. Die überraschende Spende der KAB Kirchentellinsfurt (Katholische Arbeiterbewegung) in Höhe von 1.000.-€ für Schulgeld unterstützte die Zahlung der Juni-Gehälter. Für Juli und August haben wir von Vereinsseite Unterstützung geleistet. Nach kaufmännischer Analyse des Haushaltsbudget durch David Krüger (MA BWL) könnte das 3. Trimester – vorausgesetzt die Eltern zahlen – finanziell stabiler sein. Unser Dank gilt auch der Brunnen Realschule in Stuttgart, die uns regelmäßig aus ihrem Getränkeverkauf und vom diesjährigen Schuljubiläum Spenden zukommen ließ.